In Ostfriesland sind das die Grünland-Grabenareale der Marschen. Überwiegend landwirtschaftlich genutztes Acker-Grünland auf nacheiszeitlich entstandenem Schwemmland, dass durch ein enges und weitverzweigtes Grabensystem (Fehnkanäle oder Schloote) entwässert wird.
Rehe sind im Marschland häufig und vermehren sich prächtig. Da sie weniger bejagt werden, sind sie oft auch tagsüber zu sehen. Sie halten sich aber ausserhalb der Schussweite.
Auch Dammwild kann regelmässig beobachtet werden.
Ursprünglich eine Waldtaube, ist sie mittlerweile allgegenwärtig. Überall wo es ein paar Bäume oder Tannen gibt, findet sie Brutmöglichkeiten. Ernähren kann sie sich auf den umliegenden Feldern und Wäldern. Ihr Name bezieht sich auf den weissen Nackenring. Wie alle Wildtauben gehört sie zu den jagdbaren Arten. Allein im Landkreis Aurich wurden 2022 mehr als 3000 Tiere geschossen. Trotz der Häufigkeit weisen die Jagdstatistiken eine kontinuierliche Abnahme der Bestände seit 2007 aus. Deshalb setzt sich der NABU dafür ein, dass die Art aus dem Jagdrecht entlassen und in das Naturschutzrecht übernommen wird.
https://www.avi-fauna.info/tauben/feldtauben/ringeltaube/
Typischer Vogel der Felder und offenen Landschaften. Singt von einer erhöhten Warte. Jeder kennt ihren Gesang, den der Volksmund mit "Wie, wie, wie hab ich dich so liieb" beschreibt.
Die natürlicheren Lebensräume der extensiv genutzten Feuchtwiesen (Meeden) sind wesentlich artenreicher. Dort gibt es viele selten gewordene Arten, für die Niedersachsen eine besondere Verantwortung trägt. Dorthin gehts über den weissen Button!
Die Stockente ist mit Abstand unsere häufigste einheimische Wildente. Sie kann besonders in der Brutzeit als Paar fast überall angetroffen werden. In der übrigen Zeit halten sie sich eher auf grösseren Gewässern auf. Wesentliches Kennzeichen ist der blaue Spiegel auf den Flügeln, den andere "braune" Wildentenweibchen nicht haben. Nach der Brutsaison verlieren viele Männchen ihre prächtige Zeichnung und werden ähnlich unauffällig wie die Weibchen. Unterscheiden kann man sie dann an der Farbe des Schnabels. Bei den Weibchen ist der Schnabel orange-braun. Bei den Männchen (Erpeln) bleibt der Schnabel auch im Schlichtkleid gelb. Da die Stockente der wilde Vorfahre unserer Hausente ist, kommt es sehr oft zu Mischformen mit den unterschiedlichsten Farben und Formen. Ihr Name wird auf ihr Verhalten zurückgeführt, das Nest gerne in "auf den Stock gesetzten" etwa 1 m hohen Weiden zu bauen.
Bluthänfling Männchen im Prachtkleid
https://www.avi-fauna.info/sperlingsvogel/finken/bluthaenfling/
Bluthänflinge
66 Mäusebussard 91`500
Der Mäusebussard ist sehr verbreitet. Wenn etwas Wald in der Nähe ist, findet er auch eine Brutmöglichkeit. Häufig enthält das Gefieder Weissanteile. Der Mäusebussard ist zwar kein wirklicher Gartenvogel, sein Hauptlebensraum sind Wiesen und Äcker in der Nähe von Wald, es kann aber passieren dass er in natürlichen Gärten Jagd auf Mäuse oder andere kleinere bzw. verletzte Tiere macht, die er in seinem typischen kreisenden Suchflug oder auch aus dem Ansitz erspäht hat. Hühner schlägt er eher selten, nur, wenn sie sehr klein oder schwach sind. Überfälle auf Hühner passieren meist durch denn (Hühner-) Habicht, der aber selten zu sehen ist. Der Bussard ist der häufigste Greifvogel in Deutschland.
Auch Schermaus oder Grosse Wühlmaus genannt ist die zweitgrösste Wühlmausart nach dem Bisam. Sie kann sowohl überwiegend auf dem Land als auch überwiegend am Wasser leben. Wobei die an Land lebenden Individuen meist deutlich kleiner sind. Die langschwänzige Vegetarierin findet im Marschland optimale Lebensbedingungen, wie die vielen abgesunkenen Wege und Überfahrten zeigen. Sie baut wie die meisten Wühlmäuse grosse Baue, Vorratskammern und weitverzweigte Gangsysteme.
Mehr Infos auf https://kleinsaeuger.at/arvicola-amphibius/
Der Bisam gehört wie die deutlich kleinere "Wasserratte" nicht zu den echten Ratten, sondern zu den Wühlmäusen. Sie ernährt sich wie die anderen Wühlmäuse auch meits rein vegetarisch. Sie gilt als invasive Art und wurde wegen ihres begehrten Fells aus Nordamerika eingeführt. Sie kann bis zu 2 Kg schwer werden und ist zwischen 20 und 40 cm lang (ohne den Schwanz!) Sie gräbt grosse Baue mit unter Wasser liegenden Eingängen und kann durch ihre Wühltätigkeit grossen Schaden an Ufern und Dämmen anrichten. Sie kann schnell und ausdauernd schwimmen und bis zu 15 Minuten (!) unter Wasser bleiben. Sie ist überwiegend nacht- und dämmerungsaktiv, kann aber wie andere Wildtiere auch in störungsfreien Gegenden leicht tagsüber beobachtet werden.
Obwohl in Ostfriesland noch recht häufig, steht auch der allseits beliebte Meister Lampe in Deutschland bereits auf der roten Liste. Die industrialisierte Landwirtschaft, der Verkehr und die Jagd machen dem Frühlingsboten in der Summe sehr zu schaffen. Link zur Deutschen Wildtierstiftung!
Goldammer im Winter
62 Schwarzkehlchen 103`000 Zugvogel
Die Bestände sind zurzeit stabil.
Schwarzkehlchen Männchen
Junges Schwarzkehlchen
Die Wacholderdrossel ist in Ostfriesland sowohl Brutvogel als auch Wintergast. Während viele heimische Wacholderdrosseln im Winter abwandern, kommen nordische Populationen aus Skandinavien und Russland nach Ostfriesland, um die milden Winterbedingungen der Region zu nutzen. In den Wintermonaten versammeln sich oft große Schwärme, um Beeren von Sträuchern wie Ebereschen oder Weißdorn zu fressen.
Das Blaukehlchen gehört in Ostfriesland zu den häufigeren Arten. Es besiedelt hier die Feuchtgebiete und die verbuschten Entwässerungsgräben der Marschen. Es ernährt sich überwiegend von Insekten." (weiter auf wikipedia). Früher eher selten, ist der Bestand mittlerweile ungefährdet. Der hübsche Vogel, dessen Gestalt stark an das Rotkehlchen erinnert, ist von Ende März bis September häufig zu finden. Auf Grund seines unauffälligen Verhaltens, wird es aber oft übersehen. Sein abwechslungsreicher Gesang hat ihm den Namen "Nachtigall des Nordens"eingebracht.
https://www.avi-fauna.info/sperlingsvoegel/fliegenschnaepper/blaukehlchen/